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Kein zurück

 

Seifenblasen steigen in den Himmel,

das Licht der Abendsonne wird in wunderschöne Farbspektren gebrochen und hüllt die warme Abendluft in ein Kleid aus roten Streifen.

Dazwischen mischen sich lautlos aufsteigende Engel. Ihre feinen Gesichter überstrahlen das Firmament, erwärmen jedes Herz.

Ein farbenfroher Verbund aus Luftballons steigt in den Himmel.

Ich stehe staunend mit dem Blick nach oben gerichtet und vergesse wo ich bin. Hier verbringe ich Stunden über Stunden, meine Gedanken sind frei.

 

Hier an dieser Stelle lege ich mich schlafen und träume von Freiheit, Zuversicht und Glaube.

Meine Herzfrequenz wird flacher und flacher. 

Noch niemals spürte ich diese Leichtigkeit, das Verlangen nach Hoffnung und Liebe.

Ich lasse los, entschwinde in die nach Frühlingsblumen duftende Dämmerungsluft.

Langsam öffnet sich der Mund, mein Geist verlässt den Körper. Er umströmt den Kopf, die Arme bis zu den Füßen.

Nun sehe ich auf mich hinab, die Engel schließen zu mir auf. Jeder Einzelne hält einen Ballon in der Hand, das Farbenspiel betört mich.

 

Ich blicke auf meinen friedlich, schlafenden Körper. Tränen fließen aus den Augen.

Mein kalter Leib wird von der aufsteigenden Dunkelheit mehr und mehr umschlossen.

Der Mond steht bald hoch über mir und beleuchtet den Untergrund mit einem weißen, kalten Licht.

Die Engel haben mich unbemerkt verlassen, die Ballons sind nicht mehr zu sehen.

Ich sehe rätselhafte Bilder, unerklärliche Gefühle steigen auf. Verzweiflung lässt meinen Geist über der Ebene taumeln.

Lähmende Angst lässt mich erzittern. Von Weiten dringt melancholisches Klavierspiel an mein Ohr.

 

Meine Träume werden unruhiger, der Körper zuckt, krampft.

Unverzüglich versuche ich ihn zu erreichen.

Eine magische Kraft zerrt an dem Geist, die Entfernung wird größer.

Dunkle Nachtgestalten steigen mit Getöse in die Lüfte. Die Krähen picken an der Haut des Körpers.

Die Augen von Wölfen funkeln in der nächtlichen Unendlichkeit.

Ihre Zähne verbeißen sich in der Haut, schnell hängt sie in Fetzen.

Das Blut sickert in den kargen, festen Boden.

Der Geist löst sich in einem Hauch auf, nichts bleibt von mir zurück.

 

Mein Platz bleibt nun frei, so vieles konnte ich nicht sehen.

Es ist lang her, wie lang weiß ich nicht mehr. Ich greife deine Hand.

Kein auf Wiedersehen, keine Umarmung, die Wärme erfriert. Ich war noch nicht soweit, doch nun muss ich gehen.

Es wird für immer sein, die Erinnerung verblasst. Ich gleite in die Ewigkeit.

Ein aller letztes Mal dein Bild.

In diesem unendlichen Schmerz wird ein Licht neu erstrahlen.

Die am Nachthimmel stehenden Sterne werfen das funkeln meiner Augen zur Erde.

 

copyright Oliver Bader